Fusionsbiopsie der Prostata
Wir bieten Ihnen im KH Spittal/Drau ein neues Untersuchungsverfahren - die FUSIONSBIOPSIE - an. Diese moderne Methode ist ein technisches Übereinanderlegen von Ultraschall- und MRT Bildern. Somit zählt das KH Spittal/Drau zum 5. Krankenhaus in Österreich, das Ihnen dieses moderne Verfahren bietet.
Positiv auf die Qualität wirkt sich dabei meine enge Zusammenarbeit mit der Radiologie des Krankenhauses Spittal/Drau aus. Profitieren Sie von dieser besonderern Technik und meiner persönlichen Betreuung.
EPIDEMOLOGIE
Das Prostatakarzinom ist die häufigste diagnostizierte Krebserkrankung des Mannes und steht an dritter Stelle der krebsbedingten Todesursachen bei Männern (nach dem Bronchialkarzinom und dem kolorektalen Karzinom) und an siebenter Stelle aller Todesursachen. Rund 26 Prozent aller bei Männern jährlich neue auftretenden Krebserkrankungen betreffen die Prostata. Die entspricht einer altersstandardisierten Inzidenzrate von 100 auf 100.000 männlichen Personen.
PROBLEM DER BIOPSIE
Bei dem Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms (Tastbefund, PSA) wird nach gültigen Richtlinien heute eine 10-12fach Biopsie mit transrektalen Ultraschall (US) durchgeführt. Das Problem dabei ist einerseits die schlechte Darstellbarkeit von Prostatakarzinomen im US und andererseits die schlechten Ergebnisse: bei der 1. Biopsie werden nur zu 50% Karzinome entdeckt, bei Folgebiopsien, wenn also weiterhin ein KARZINOMVERDACHT besteht, gar nur mehr zu 14%-17%.
Somit kommt es vor, dass Patienten drei oder mehr Biopsien über sich ergehen lassen müssen, und noch immer keine Sicherheit haben können, ob nun ein KARZINOM vorliegt oder nicht, bzw. dieses vielleicht nur nicht getroffen wurde. Auch die Durchführung von sogenannten Saturationsbiopsien und die Einbeziehung zusätzlicher chemischer Marker haben dieses Problem nicht nachhaltig lösen können. Diese Situation ist somit sowohl für den Patienten, als auch für den behandelnden Arzt äußerst unbefriedigend.
TENDENZEN UND ZUKUNFTSVISIONEN
Die Entwicklung der MRT-Diagnostik auf dem Gebiet der Prostata hat in den letzten Jahren große Fortschritte erzielen können, sodass es heute möglich ist mittels besonderer Untersuchungstechniken (multiparametrische MRT) Karzinome der Prostata mit großer Wahrscheinlichkeit bildlich darstellen zu können.
Dies trifft vor allem für die klinisch relevanten und höher aggressiven Formen zu. Somit stellt es heute den Standard dar nach negativer Biopsie und weiterhin bestehendem Karzinomverdacht ein MRT der Prostata durchführen zu lassen, bevor weitere Biopsien geplant werden. Die Frage warum nicht gleich vor der Erstbiopsie ein MRT angefertigt wird ist Gegenstand von laufenden Studien und auch ein gesundheitsökonomisches Problem.
Tatsache ist, dass uns heute mit der FUSIONSBIOPSIE die Möglichkeit gegeben wird die im MRT dargestellten Läsionen technisch mit dem Echtzeit - Ultraschallbild zu fusionieren und damit gezielt diese Läsionen getroffen werden können.
Derzeit vorliegende Daten konnten zeigen, dass damit nicht nur die Karzinomdetektionsrate um den Faktor 2,6 im Vergleich zur Standard Biopsie erhöht werden konnte, auch der Prozentsatz an klinisch relevanten - also aggresiveren - Tumoren war höher.
Bei weiterhin bestehendem Karzinomverdacht sollte eine MRT/US Fusionsbiopsie angeboten werden.